Langes Sitzen am Schreibtisch, zu wenig Bewegung, die Augen auf den Bildschirm gerichtet und immer wieder Klassenarbeiten oder Tests im (verspannten) Nacken – im Laufe eines Schuljahres kann die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern schon einmal auf der Strecke bleiben.

Als „Gute Gesunde Schule“ in NRW haben es sich die Kaufmännischen Schulen Rheine auf die Fahnen geschrieben, dem entgegenzuwirken. Unterrichtsinhalte oder Projekte dienen der Förderung von Gesundheitsbewusstsein. Kurz vor den Sommerferien stand erneut eine ganze Woche lang das Thema „Gesundheit“ auf dem Stundenplan.

Zahlreiche außerschulische Partnerinnen und Partner sorgten im Rahmen der „Gesundheitswoche“ für ein vielfältiges Programm, gut gefüllte Gänge und Räume mit zahlreichen Angeboten rund um das Thema Gesundheit und Prävention. So ermöglichte die Techniker Krankenkasse in Zusammenarbeit mit dem TV Jahn eine Kraftanalyse der Muskulatur mittels des ‘Back Check Geräts’. Die angehenden Physiotherapeutinnen und -therapeuten der Döpfer Schulen und der Akademie der Mathis-Stiftung Rheine (unter Leitung von Timo Knöpper) trainierten Koordination und Stabilität, während die AOK mit ihrem Aktionsgerät „Lichtläufer“ die Reaktionsgeschwindigkeit der Teilnehmenden testete. Das Team von „Lernen – Leben – Retten“ bot einen Erste-Hilfe-Kurs an – eine willkommene Gelegenheit für viele Schülerinnen und Schüler, einen solchen Kurs für die Führerscheinprüfung zu absolvieren.

Auch Vorträge zum Einfluss der Sonne auf die (Haut-)Gesundheit oder zu gesundheitlichen Risiken beim Tätowieren waren gut besucht. Zudem brachten zahlreiche Auszubildende der Kaufmännischen Schulen ihr eigenes Fachwissen ein. Die angehenden zahnmedizinischen Fachangestellten informierten über die Zahngesundheit, die medizinischen Fachangestellten führten Blutdruck-, Puls- und Blutzuckermessungen durch. Zudem konnte an Erste-Hilfe-Puppen die Reanimation (Herzdruckmassage) selbst ausprobiert werden.

„Die Angebote zeigen, wie vielschichtig das Thema Gesundheit ist und wie wichtig es ist, Schülerinnen und Schüler dafür zu sensibilisieren“, so Elke Simon, stellvertretende Schulleiterin der Kaufmännischen Schulen. Sie ist sich sicher, dass „viele Schülerinnen und Schüler Kenntnisse gewonnen haben, die ihnen im Alltag und auch in der Zukunft zugutekommen werden“, und stellt vor allem das Engagement zahlreicher Lehrkräfte, die an Organisation und Durchführung der Gesundheitswoche beteiligt waren, in den Vordergrund: „Ohne sie wäre ein solches Projekt nicht möglich.“ Einige Lehrkräfte boten selbst gut besuchte Module an. So warnte Lehrer Thomas Wienkamp vor den Folgen von Cannabis-Konsum, während sein Kollege Steffen Knüwer eine Trainingseinheit für einen gesunden Rücken anbot.

Für die Schülerinnen und Schüler wartete die Gesundheitswoche mit der einen oder anderen unerwarteten (Selbst-)Erkenntnis zum individuellen Gesundheitszustand oder Fitnesslevel auf und lieferte praktische Tipps und Übungen zum Nachmachen. Lernen fürs (gesunde) Leben – wie sich das für eine „Gute Gesunde Schule“ gehört.

Während der Gesundheitswoche brachten zwei Unterstufenklassen der angehenden zahnmedizinischen Fachangestellten den Teilnehmenden die Bedeutung von Zahngesundheit und Mundhygiene näher. Neben einer Einführung in den allgemeinen Zahnaufbau, möglichen Gefahren und Schädigungen durch Piercings wurde auch das Thema Zahnpflege und Mundhygiene im Rahmen der zahnärztlichen Prophylaxe ausführlich behandelt.

Dank der freundlichen Unterstützung der Firma ‚Good Doctors Germany‘ aus Bonn, konnten die Schülerinnen und Schüler eine intraorale Kamera nutzen, um die Patientenkommunikation praxisnah anzuwenden. Die vergrößerten Detailansichten von Gebissen, einzelnen Zähnen und den Putzergebnissen nach Zahneinfärbungen boten den Besucherinnen und Besuchern spannende Einblicke und den Auszubildenden eine wertvolle praktische Erfahrung.

Ein besonderer Dank gilt Herrn Jan Grunewald von der Firma ‚Good Doctors Germany‘ für die großzügige Leihgabe der Kamera und die kompetente Einweisung in deren Handhabung.