Es sind die vielen schmackhaften Zutaten, die aus der Abschlussfeier der Vollzeitklassen ein rundum gelungenes Abschieds-Menü zaubern. Etwa der ökumenische Gottesdienst zum Thema: „Wir wollen in keine Fußspuren treten, wir hinterlassen unsere eigenen“. Vorbereitet von der Fachschaft Religion unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern, bildet er das besinnlich-nachdenkliche Entree dieser letzten Schulmahlzeit. Oder die höchst bekömmlichen musikalischen Einlagen der Lehrer-Schüler-Band, die der Schuldezernent des Kreises Steinfurt, Tilman Fuchs, begeistert als „richtig super“ bezeichnet. Nicht zu vergessen, die kurzen knackigen Reden, bei denen sich das Warten auf die Zeugnisse nicht wie Kaugummi zieht. Und zum Nachtisch gibt es neben einem kühlen Glas Sekt auch eine gehörige Portion Sonne für die unzähligen Erinnerungsfotos vom allerletzten Schultag.
Begrüßt werden die Gäste in der vollbesetzten Aula von den Moderatorinnen Sarah Mouissi und Jessica Buchholz, in wenigen Minuten ehemalige Schülerinnen der Höheren Handelsschule. Sie erinnern an den ersten Schultag, an dem sich die meisten Schülerinnen und Schüler „doch sehr verloren vorgekommen“ seien. Doch jeder habe schnell seinen Platz gefunden. Und am Ende der Schulzeit, geprägt durch den Prüfungsstress, habe sich dann etwas sehr Schönes eingestellt: „Zusammenhalt, denn wir wollten alle gemeinsam durchs Ziel laufen“. Und sie setzen hinzu, dass in der Schulzeit „tiefe Freundschaften“ entstanden seien. Sie verpacken ihre Wünsche am Ende der Ansprache in ein Zitat von Steve Jobs: „Verliert nicht den Glauben. Was mich motiviert hat, immer weiter zu machen? Ich liebte, was ich tat – und das ist das einzig Wichtige. Ihr müsst eine Sache finden, die ihr liebt – sowohl im Job als auch im Privatleben.“
Unser Schulleiter Ralf König greift einen Song der Schüler-Lehrer-Band von Bill Withers auf: Lean on me. „In ihrer bisherigen Schulkarriere konnten Sie sich darauf verlassen, dass immer jemand an Ihrer Seite war,“ so König. Etwa die Mama, die morgens das Pausenbrot machte, oder der Klassenkollege, der unermüdlich die Ableitungsregeln erklärt habe. All das habe mit dem heutigen Tag wohl ein Ende. Sicher schade. Aber ein anderes Withers-Stück heiße Lovely Day. Und als schönen Tag könne man den heutigen ja wohl bezeichnen: „Sie machen sich auf einen neuen Weg und ich bin sicher, dass Sie das Beste noch vor sich haben.“ Er mache sich um den beruflichen Werdegang keine Sorgen: „Sie haben einen Abschluss erworben, der Ihnen auf Grund Ihrer beruflichen Kenntnisse viele Türen öffnen wird. Da kommt Freude auf: what a lovely day. Und für alle diejenigen, die am Abschluss-Tag eher an den Abschied von den Freunden oder an das morgendliche gemütliche Chillaxen in der Schule dachten und denen eher der dritte Song von Withers „Ain´t no sunshine“ in den Sinn kam, für die hat König einen Trost: „Vielleicht sehen wir uns nach den Ferien wieder, wenn Sie als Auszubildende unsere Schule besuchen oder später vielleicht in der Fachschule für Wirtschaft.“
Tilman Fuchs überbringt die Grüße des Kreises Steinfurt. „Für Sie stehen nun alle Ampeln auf Grün,“ meint der Schuldezernent. „Ich bin mir sicher, dass Sie die für sich passende Entscheidung treffen, Ihnen steht die Welt offen.“ Aber er freue sich, wenn viele im Kreis Steinfurt blieben: „Hier gibt es Superchancen, wir brauchen Sie alle.“
Vor der Zeugnisausgabe durch die Klassenlehrerinnen und -lehrer ehrt Schulleiter König die besten Schülerinnen und Schüler aus den Bildungsgängen. Ausgezeichnet wurden: Zesenjargal Myadag (Internationale Förderklasse), Robin Stuart Wing (Handelsschule Typ A), Elsaid Dacaj (Handelsschule Typ B), Julia Theresa Hentschel (Höhere Handelsschule), Thomas Hils und Hannes Schnellenberg (Fachoberschule).