Da ist wohl gerade der berufliche Groschen gefallen: „Das klingt gut, kann ich mich aktuell noch bewerben?“, lautet die interessierte Frage des Schülers. Sie klingt so, als formulierte er im Kopf schon sein Bewerbungs-Schreiben. „In jedem Fall solltest du Kontakt zu uns aufnehmen“, rät Simone Simon zum ersten und oft entscheidenden Schritt. „Die Chancen sind gut.“ Die Auszubildende vom Unternehmen Dachser SE hat ihren Betrieb und die Aufgaben der Kaufleute für Spedition und Logistik in den Kaufmännischen Schulen so spannend vorgestellt, dass dieser für einige der Schülerinnen und Schüler durchaus als Ausbildungsberuf in Frage kommen könnte. Zumal er nicht nach Langeweile klingt: „Alle drei Monate wechseln wir die Abteilung, so lernen wir die vielfältigen Tätigkeiten des Berufes kennen“, sagt Simon. Sie ist eine von neun Ausbildungsbotschafter:innen, die ihre Betriebe in den vier Klassen der Handelsschule präsentieren. Mit an Bord sind auch die Firmen KTR Systems Gmbh und Lüttmann Werkzeugmaschinen Vertrieb GmbH.

„Wir wollen berufliche Perspektiven aufzeigen und den Schülerinnen und Schülern Anreize bieten, sich mit ihrer Zukunft nach der Handelsschule aktiv zu beschäftigen“, sagt Bildungsgang-Leitern Doris Dingwerth. „Und das soll auf Augenhöhe geschehen. Und wer könnte da besseren Zugang zu den Noch-Schüler:innen finden als die Auszubildenden der Unternehmen. Und die haben sich allesamt gut vorbereitet. Sie präsentieren aussagekräftige Fotos aus den Unternehmen, stellen Produkte sowie Arbeitsabläufe vor und erläutern Ausbildungspläne. Sie berichten über „Einsatzorte weltweit“ und über die Möglichkeiten eines Auslandsmonats in einem ganz anderen Metier. „Das ist eine gute Chance, mal über den persönlichen Tellerrand zu schauen“, verdeutlicht Max Brünen von KTR diese Horizont-Erweiterung auf Kosten des Unternehmens. Und Moritz Averbeck vom Unternehmen Lüttmann weist darauf hin, dass eine Ausbildung eine gute Grundlage für das Weiterlernen ist, sei es im Rahmen von betrieblichen Fortbildungen oder eines Studiums.

Und die Betriebe lassen sich einiges einfallen, um die Ausbildung in ihrem Unternehmen attraktiv zu machen. Zuschüsse für die Fahrt zur Berufsschule und für Fachbücher – sogar sportliche Aktivitäten im Verein werden gefördert. Und die ein oder andere Azubi-Fete stärkt das Betriebsklima.

Die Ausbildungsbotschafter:innen bieten einen spannenden Einblick in die Arbeit von Kaufleuten in der Industrie und im Groß- und Außenhandel, stellen die Tätigkeiten der technischen Produktdesigner vor und erläutern die Arbeitsfelder von Zerspanungsmechaniker:innen. Sie beantworten kompetent und geduldig die Fragen nach Inhalten, Stressfaktoren und Fächern in der Berufsschule. Ein weiteres Thema ist natürlich der Lohn, der am Monatsende auf das Konto fließt.

Deutlich wird, dass die Rheiner Unternehmen, die sich in den Kaufmännischen Schulen präsentiert haben, eine fundierte Ausbildung bieten. Lokal lernen, später vielleicht weltweit arbeiten – das sind auf jeden Fall gute Aussichten für einen erfolgreichen Berufsweg, der vielleicht schon am 1. August beginnt. Das klingt doch gut.