Klimaschädliche Emissionen und Treibhausgase machen nicht an Ländergrenzen halt, dem Klimawandel kann nur gemeinschaftlich und grenzübergreifend begegnet werden. Diese Gedanken waren ausschlaggebend, als Thomas Wienkamp und Benjamin Hagemann, Lehrer der Kaufmännischen Schulen Rheine, sowie Alex Pouw und Inike Stam, Lehrkräfte des Etty Hillesum Lyceum Het Stormink in Deventer nach einer gemeinsam absolvierten Fortbildung zum Thema Nachhaltigkeit eine Schulkooperation ins Leben riefen. Die Idee: Die Schülerinnen und Schüler zu informieren, sensibilisieren und zum Handeln zu bewegen.

Mehr als zwei Jahre lang war der Projektauftakt geplant – und coronabedingt immer wieder verschoben worden, bevor im vergangenen Jahr erstmals die Niederländerinnen und Niederländer nach Rheine reisten, um dort gemeinsam inhaltlich zu arbeiten. In diesem Jahr konnte die Zusammenarbeit nun erstmals in vollem Umfang stattfinden: Mit einem Besuch der niederländischen Gäste in Rheine und einem Gegenbesuch in Deventer.

Im Fach Wirtschaftsgeographie hatten sich vorab insgesamt 22 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Wirtschaftsgymnasiums mit Thomas Wienkamp als Fachlehrer auf den Besuch ihrer holländischen Mitschülerinnen und -schüler vorbereitet: Es galt, Konzepte der Nachhaltigkeit zu hinterfragen und umweltschonende Entwicklungen im Schulalltag anzustoßen bzw. fortzusetzen. Dazu gehörte auch ein Besuch des Energieparks Saerbeck, um an diesem außerschulischen Lernort praktische Einblicke in die Energiegewinnung der Zukunft zu erlangen. Stadtführungen in Münster und Rheine ergänzten das Programm, um den Gästen auch die Heimat ein Stück näherzubringen.

Der Gegenbesuch fand umgehend und als zweiter Teil des insgesamt fünftägigen Projektes statt: Zwei Tage lang besuchten die Rheinenser Jugendlichen das ‚Stormink‘ in Deventer und erstellten gemeinsam mit den 20 dort teilnehmenden Zehntklässlern Pläne für eine nachhaltige Umgestaltung des Pausenhofes. Ganz selbstverständlich wurde in diesem Zusammenhang das Englische als Unterrichtssprache benutzt, ein weiterer Vorteil der Kooperation, so Thomas Wienkamp: „Wir fördern nebenbei die Sprachkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler und stärken den an beiden Schulen gelebten Europagedanken.“

Und auch geographisches Wissen konnte dazugewonnen werden: So lernten die KFM-Schülerinnen und -Schüler Deventer als fein herausgeputzte Hansestadt an der Ijssel und eine der ältesten Städte der Niederlande kennen, mit verwinkelten Gassen und belebten Plätzen, die zum Verweilen einluden. Nach den gemeinsam verbrachten Tagen, den gemeinsamen Erlebnissen und den zusammen erstellten Projektplänen fiel ein Abschied schwer: Erst am Bahnhof trennten sich die Wege der deutsch-niederländischen Jugendgruppen. Thomas Wienkamp und Alex Pouw, die das Projekt mittlerweile federführend betreuen, sind sich aber bereits sicher: „Im Juni des kommenden Jahres setzen wir die gemeinsame Arbeit fort.“