„Über mein Handy weiß ich schon Bescheid! Da habe ich auf jeden Fall alles im Griff!“ So oder so ähnlich formulieren es die Schülerinnen und Schüler der Handelsschule, als Heinrich Segbers von der Schuldnerberatung des Kreises Steinfurt unsere Schule besucht.
Zunächst stellt Segbers einmal fest, dass es in allen drei Klassen keinen Schüler gibt, der kein Handy besitzt. Einige berichten sogar von zwei Handys, die regelmäßig benutzt werden. Tatsächlich haben die Schülerinnen und Schüler bereits Sicherheitssoftware oder Werbeblocker auf dem Handy installiert. Aber Nutzungsbedingungen vor einem Kauf lesen? Das hat niemand vorher gemacht! Segbers macht die Risiken deutlich, wenn Nutzungsbedingungen einfach so abgehakt werden.
Bei einem Handyverlust benötigt man seine Gerätenummer als Identifikation. Diese ist nur durch die Eingabe von *#06# über die Tastatur im Handy zu ermitteln. Die Nummer sollte möglichst irgendwo notiert werden und gegen Ping-Anrufe kann man sich unter rufnummermissbrauch@bnetza.de wehren. Diese Tipps sind für die Handelsschüler ebenso neu wie hilfreich.
Heinrich Segbers warnt allgemein vor der „Handyfalle“ und macht deutlich, dass die Jugendlichen, die verschuldet sind, zu 86 Prozent Schulden gegenüber Telekommunikationsunternehmen haben. Schulden, die nicht sein müssen und durch Pre-paid-Karten am besten vermieden werden können
Der Besuch wird damit abgerundet, dass die Klassen einen Überblick über die Versicherungen bekommen, die man haben sollte, wenn man auf eigenen Beinen steht. Das könnte schon im Sommer der Fall sein, wenn viele nach dem Schulabschluss ins Berufsleben einsteigen. Worauf sollte sie beim Abschluss einer Versicherung zur Berufsunfähigkeit, zur Haftpflicht oder für ein Auto achten? Was dürfen sie kosten? Kein Zweifel: Die Beratung kommt gerade recht.
Und spätestens nach diesem Besuch können die Schülerinnen und Schüler auch behaupten, dass sie ihr Handy im Griff haben. Oder beide.