Das Schuljahr neigt sich dem Ende entgegen – an den Kaufmännischen Schulen Rheine ist dies die ideale Gelegenheit, um bestehende Kooperationen und Freundschaften mit Partnerschulen in den EU-Nachbarländern auszubauen und zu pflegen. 

In den vergangenen Wochen fanden dazu gleich zwei Austauschprogramme statt: Den Besucherreigen eröffnete eine Schülergruppe aus der polnischen Ostseestadt Danzig. Bereits im März hatten KFM-Schülerinnen und -Schüler die ehemalige Hansestadt besucht und unter dem Projekttitel „Deutschland und Polen – gemeinsame Zukunft in Europa“ viel diskutiert und gelernt. Nun war es Zeit für den Gegenbesuch: 16 Schülerinnen und Schüler der ,Szkoły Ekonomiczno-Handlowe im. Macierzy Szkolnej’ in Danzig, begleitet von Lehrerin Ewa Dygon und Lehrer Piotr Babinski, erkundeten ihre deutsche Partnerschule und das Münsterland.  

 

 

Das deutsch-polnische Schulprojekt soll den Gedanken an ein vereintes, friedliches Europa stärken. Dafür besuchten die Gäste zusammen mit ihren 11 Mitschülerinnen und Mitschülern der Kaufmännischen Schulen, allesamt Elftklässlerinnen und -klässler des Wirtschaftsgymnasiums in Begleitung von Lehrerin Eva Brockmann-Könemann und Lehrer Bernd Dall, außerschulische Lern- und Erinnerungsorte wie die Villa ten Hompel in Münster und das Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig. Außerdem nahmen sie an „Europa-Workshops“ mit verschiedenen Schwerpunkten teil, immer verknüpft mit lokalen Fragestellungen und Beispielen, die dafür sorgten, dass sich alle einander noch besser kennenlernen und verstehen. 

Aber auch die Freizeitgestaltung kam nicht zur kurz. Auf dem Programm standen Aktivitäten in Münster und Rheine. Ein Besuch des GOP-Varietés, ein Städtequiz oder das gemeinsame Crêpes-Backen in der Schule sorgten dafür, dass „wir schnell eine Gemeinschaft gehabt haben, zusammen gelacht und einfach die Zeit genossen haben“, erinnert sich Schülerin Ellen Hüsing. 

Finanziell unterstützt wird dieser alljährlich stattfindende englischsprachig durchgeführte Austausch durch das Deutsch-Polnische-Jugendwerk (DPJW). Die Teilnehmenden beider Länder betonten abschließend ihre Überzeugung, dass derartige Projekte nicht nur für sie persönlich wertvoll seien, sondern zu einer positiven Entwicklung Europas beitragen könnten.  

Ähnlich bereichernd verlief auch der Besuch einer Schülergruppe des ‚Etty Hillesum Lyceum Het Stormink‘ aus Deventer und dem sich unmittelbar anschließenden Gegenbesuch von KFM-Schülerinnen und Schülern in den Niederlanden. In diesem Jahr wurde die bereits seit vier Jahren bestehende Kooperation beider Schulen fortgesetzt. Schwerpunkt des ebenfalls in der Jahrgangsstufe 11 des Wirtschaftsgymnasiums stattfindenden Projektes: das Thema Nachhaltigkeit. Um über dieses Zukunftsthema zu informieren, dafür zu sensibilisieren und zum aktiven Handeln zu bewegen, fand die Projektwoche beider Schulen in Zusammenarbeit mit den ‚Saerbecker Energiewelten‘ statt, wo es Einblicke in zukunftsweisende Wege der Energiegewinnung gab. Eine Betriebsbesichtigung bei der Hch. Kettelhack GmbH & Co. KG in Rheine zeigte zudem nachhaltige Alternativen in der textilen Wertschöpfungskette auf.  

Und auch geographisches Wissen konnte dazugewonnen werden: So lernten die KFM-Schülerinnen und -Schüler Deventer als fein herausgeputzte ehemalige Hansestadt an der Ijssel und eine der ältesten Städte der Niederlande kennen, mit verwinkelten Gassen und belebten Plätzen, die zum Verweilen einluden. Nach den gemeinsam verbrachten Tagen, den gemeinsamen Erlebnissen und den zusammen erarbeiteten Ergebnissen fiel der Abschied schwer. KFM-Lehrer Thomas Wienkamp und sein niederländischer Kollege Alex Pouw, die das Projekt federführend betreuen, zogen gemeinsam ein positives Fazit: „Nur gemeinsam können wir ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen, denn das Thema endet nicht an den Ländergrenzen“ Im nächsten Jahr werden sie die begonnene Arbeit fortsetzen.