Saftige Wiesen, friedlich grasende Rinder, zerklüftete Küsten und klare Luft – so stellt man sich Irland, die ‚grüne Insel‘, vor. Im vergangenen März machten sich 18 Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums auf den Weg nach Dublin, um Land und Leute kennenzulernen. Und das ganz praktisch: Während eines vierwöchigen Praktikums schnupperten die Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Schulen Rheine in die Arbeitswelt irischer Unternehmen oder öffentlicher Einrichtungen hinein. Für dieses Auslandspraktikum, gefördert im Rahmen des Erasmus+-Programms, bekamen sie jetzt von Schulleiter Tobias Raue und Lehrerin Sarah Baumann den ‚Europass Mobility‘ überreicht. Letztere hatte die Teilnehmenden im Vorfeld im Differenzierungskurs ‚Eurovisions‘ europa- und landeskundlich auf den Besuch der grünen Insel vorbereitet. Mit dem nun ausgehändigten Dokument erkennt die Europäische Kommission berufliche, interkulturelle und fremdsprachliche Erfahrungen im Ausland offiziell an. Zusätzlich gab es von der Schule das Zertifikat ‚Internationale berufliche Mobilität‘, welches die Bedeutung der Europabildung unterstreicht.
Der Austausch mit anderen Europäerinnen und Europäern stand während des Auslandspraktikums ebenso im Fokus wie die berufliche und sprachliche Weiterbildung: „Wir möchten den Teilnehmenden die Gelegenheit geben, die englische Sprache anzuwenden, zu verbessern, und im Kontakt mit fremden Menschen neue Perspektiven zu gewinnen“, erklärte Lehrerin Sarah Baumann die Ziele des internationalen Projektes. Und dies scheint gelungen zu sein: „Die Iren waren unglaublich nett und offen, immer bereit für ein bisschen Smalltalk“, berichtete Ronja Wilke von ihren Erlebnissen in Dublin. Auch Juliane Hankh und Marleen Schulte, die im selben Betrieb arbeiteten, betonten die wertvollen zwischenmenschlichen Erfahrungen: „Unser Highlight war die gemeinsame Mittagspause mit den Kolleginnen und Kollegen, die gerne etwas länger dauern durfte“. Mina Pereira Roling hingegen erlebte Irland aus einer touristischen Perspektive, da sie bei einem Event- und Tourenanbieter tätig war und „einfach mitgenommen wurde, sogar zu einer Speed-Boot-Tour.“ Um die irische Mentalität hautnah zu erleben, waren die Gäste aus Rheine zu zweit oder dritt in Gastfamilien untergebracht. Bei Paul Schröder und seinen Mitbewohnern Frank und Lennard Weidner weckte dies „ein WG-Gefühl“. Und bedeutete fern der Heimat sicherlich auch einen Schritt in die Selbstständigkeit.


Der nun verliehene ‚Europass Mobility‘ unterstützt und dokumentiert diese Entwicklung und wird sich in den Lebensläufen seiner Besitzerinnen und Besitzer gut machen, so Schulleiter Tobias Raue während der Übergabe. Noch wichtiger sei jedoch „die Wirkung nach innen: Die Erfahrungen und Kompetenzen, die Sie vor Ort gesammelt haben, und die Ihnen niemand mehr nehmen kann“. Der Blick über den Tellerrand hinaus, auf den sich die Teilnehmenden eingelassen hätten, definiere eine Europaschule und führe zu gegenseitigem Verständnis und einem gemeinsamen europäischen Gedanken, so Raue.
Folgende Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 12 bekamen den ‚Europass Mobility‘ und das Zertifikat ‚Internationale berufliche Mobilität‘:
Frank Weidner, Lennard Weidner, Hugo Wilbers, Joss Rygol, Marleen Schulte, Mina Pereira Roling, Greta Middelhoff, Paul Schröder, Lasse Teipen, Juliane Hankh, Celine Klar, Paula Köster, Marleen Hinterding, Ronja Wilke, Mia Gerighausen, Dennis Becker, Jamilia Kruithoff, Chiara Rapisarda