Die Europawahl – sie ist weit mehr als nur ein Kreuz auf dem Wahlzettel. Diese Erkenntnis gewannen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums an den Kaufmännischen Schulen Rheine während des diesjährigen „Europatages“. Die Jugendlichen, viele von ihnen Erstwählerinnen und -wähler, nahmen kurz vor dem eigentlichen Wahltag an einem Schulprojekt teil, das ihnen die Bedeutung der Europäischen Union auf vielfältige und lebendige Weise näherbrachte. Ganz nach dem Motto: „Eur(h)ope – Wir in Rheine – wir wählen Europa!“
Dass viele der Teilnehmenden begeisterte Europäerinnen und Europäer sind, bewies bereits der ‚Gallery Walk‘ am Vormittag, bei dem Schülerinnen und Schüler Erfahrungen aus ihren Auslandspraktika in Dublin und Cork vorstellten. Diese Praktika, die im Laufe des Schuljahres mit Hilfe des europäischen Förderprogrammes ‚Erasmus+‘ stattgefunden hatten, boten authentische Einblicke in das Leben und Arbeiten im europäischen Ausland. Die nun geteilten Erfahrungen zeigten, wie bereichernd internationale Begegnungen schon während der Schulzeit sein können.
Neue Impulse bot auch der Vortrag von Prof. Dr. Harth, Professor der Didaktik an der FH Münster. Als Mitglied des Speakerpools von Europe Direct sprach er über die Bedeutung der Europäischen Union, insbesondere für die junge Generation. Er betonte die Wichtigkeit der EU im Kontext globaler Herausforderungen und stellte eine gemeinsam mit Studierenden entworfene Plakatkampagne zur Europawahl vor. Ihr Ziel: Eine Erhöhung der Wahlbeteiligung junger Menschen.
Um das manchmal unübersichtliche politische Treiben auf EU-Ebene besser einordnen zu können, setzten sich die Schülerinnen und Schüler anschließend intensiv mit den Parteipositionen zu verschiedenen Schwerpunktthemen der Wahl auseinander. In Gruppen erarbeiteten sie Aspekte wie Klima-, Wirtschafts- sowie Migrationspolitik und präsentierten ihre Ergebnisse, was zu lebhaften Diskussionen führte und das politische Bewusstsein der Teilnehmenden schärfte.
Der Tag endete mit der Teilnahme an der ‚Juniorwahl 2024‘. Diese realitätsnahe Simulation des Wahlaktes, mit Wahlbenachrichtigungen, Wahlzetteln und Wahlurne, bot den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, den Wahlprozess hautnah zu erleben.
Insgesamt zeigte der Europatag eindrucksvoll, dass Demokratie von Partizipation lebt und die EU weniger weit weg ist, als man manchmal denkt. Ein Tag, der sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.