Geht nicht, gibt’s nicht! Dieser saloppe Alltags-Spruch könnte zum Motto der Abiturientia 2020 umfunktioniert werden. Die zeigt dem Corona-Virus nämlich ein lange Nase. In jeder Hinsicht. Feierlicher Abi-Aschluss an unserer Schule? Skeptische Stimmen sagen im Vorfeld: Geht dieses Jahr nicht. Wird wohl ausfallen. Das Vorbereitungsteam um Bildungsgang-Leiterin Gerlind Feldmann schürt dennoch Hoffnungen: Geht nicht, gibt’s nicht! Dann eben anders. Denn:  Abitur – das ist der Meilenstein im Schüler*innen-Leben und muss einfach gebührend gewürdigt werden. Gesagt, gefeiert. Zwar nicht in vollbesetzter Aula, aber doch im Klassenverband und im festlich geschmückten Mehrzweckraum.Wie alle anderen rund 800 Absolvent*innen der Kaufmännischen Schulen auch.

Abifeier mit Eltern? Geht nicht? Gibt´s nicht. Damit sie beim letzten und wichtigsten Schul-Schritt ihrer Sprösslinge dabei sein können, geht die Feier per Livestream über den Bildschirm. Lehrer-Kollege Karsten Holl sorgt dafür, dass die Eltern zwar nicht mittendrin, aber live dabei sind. Das weckt Emotionen. Und die zeigen sich nach der Zeugnisübergabe noch einmal deutlich. Auf dem Schulhof, auf dem Parkplatz. Die Eltern lassen bunte Luftballons steigen. Symbol für die Abi-Höhenflüge ihrer Kinder? Oder für das, was nun in Zukunft auf sie wartet? Und bei 30 Grad sind die von den Eltern vorausschauend mitgeführten Kaltgetränke eine willkommene Erfrischung. Also, Mundschutz runter und: Prost aufs Abi. Apropos Vermummung. Wenn schon, dann stilecht, so die Meinung zweier Mütter. Geht nicht? Gibt’s nicht! Sie nähten mit flinken Fingern Masken mit der Aufschrift „Abi 2020“ und dem Logo der Kaufmännischen Schulen. Höchst außergewöhnlich und allesamt Unikate. So zeigt sich die Verbundenheit mit der Schule nach außen hin. Tolle Aktion, so die einhellige Meinung. Und die Schule lässt sich nicht lumpen: Für alle 112 Abiturient*innen gibt es eine Tasse mit der Abi-2020-Aufschrift. Mundschutz und Becher – diese Erinnerungsstücke werden auch nach Jahren noch von den besonderen Umständen beim Abi 2020 künden.

„Die Abschlussklasse 2020 wird aufgrund von Corona unvergesslich sein und bleiben“, resümieren denn auch Ina Bitner und Diana Moussa aus der 13 D in ihrer Ansprache. Ganz stolz könnten alle später sagen: „Als ich mein Abitur gemacht habe, gab es eine schreckliche Pandemie. Trotz Quarantäne oder Ausgangssperre und strengen Hygienemaßnahmen haben wir unser Abi absolviert.“ Sie wünschten ihren – nun ehemaligen Mitschüler*innen – zum Abschied Glück: „Aber nicht gemessen an Geld, sondern daran, was ihr selber als Glück versteht, vielleicht Familie, Gesundheit, Liebe, Erfolg. Euer Leben ist nur so gut, wie ihr es euch macht. Also macht das Beste daraus.“ Vor allem Luzia Berghaus und Luca Kobytzki aus der 13 C rufen die dreijährige Zeit im Gymnasium ins Gedächtnis. Kennenlernfahrt nach Nordwalde, Theater- und Weihnachtsmarkt-Besuche, Klassenfahrten, gemeinsames Zelten, Geburtstagsfeiern und sogar Krankenhaus-Besuche gehörten zum Veranstaltungsreigen. Und zwei kamen gleich mit dem Bobbycar zur Schule. Nils Müllmann und Pascal Rehr aus der B erinnern an „das viele gemeinsame Lachen, das wohl keiner so schnell vergessen wird“. Pia Hebestreit und Lennart Prehn aus der A kommen zu dem Schluss, dass sich „eine echt gute Klassengemeinschaft entwickelt hat.“

Britta Schulte-Westenberg erinnert an die Zeit an der privaten Middendorf-Schule und deren Insolvenz: „Für viele von uns brach eine Welt zusammen.“ Sie zitiert ein Lied von Mark Forster, in dem es heißt „Immer geht ´ne neue Tür auf, irgendwo“. Und die führte in die Kaufmännischen Schulen. „Natürlich war für uns alles neu, doch entstanden neue Freundschaften und die Schule tat alles für unser Wohlergehen. An dieser Stelle ein riesiger Dank an die Kaufmännischen Schulen für die Aufnahme der Menge an Schüler*innen und die vielen Bemühungen.“

Dann verknüpft sie Sarkasmus mit Humor: „Es wäre ja auch langweilig gewesen, wenn bei uns alles nach Plan gelaufen wäre“, sagt sie und meint natürlich Corona mit Homeschooling und Videokonferenzen. „Wir haben eine Schullaufbahn mit den größten Hürden hinter uns, aber wir haben sie über- und bestanden, darauf können wir stolz sein.“ Klassenlehrer Bernd Dall, der den (Schul-)Weg von der Midendorf-Schule mitgegangen ist, kommt zu dem Schluss: „Was mir an euch  immer ganz besonders imponiert hat, war und ist, dass ihr den neuen Aufgaben und Herausforderungen immer positiv gegenübergestanden habt, den Optimismus und die Lebensfreude nie verloren habt. Und auch trotz aller Irrungen und Wirrungen in den letzten 15 Monaten solltet ihr auch hierin etwas Positives sehen, nämlich die Tatsachen, dass ihr nicht nur schulisch und fachlich das notwendige Rüstzeug für den weiteren Lebensweg erhalten habt, sondern auch persönlich gereift seid und gelernt habt, mit den Herausforderungen, die sicher auch auf eurem weiteren Lebensweg folgen werden, umzugehen und diese zu bewältigen.“

Jede Menge Anekdoten aus und abseits des Unterrichts können auch die anderen Klassenlehrer*innen Benjamin Hagemann, Doris Beier-Reeken, Anke Heidemann und Annette Behne beitragen. Es werden neben guten Wünschen auch ganz handfeste Grilleinladungen ausgeprochen, Stofftiere wechseln den Besitzer und Briefe, die die Schüler*innen vor drei Jahren an sich selber geschrieben hatten, sorgen für Heiter- und Nachdenklichkeit. Ein Lob für Lehrer. Gibt´s nicht? Gibt´s doch: „Wir hatten während des Abiturs die tollsten Wegbegleiter, die man sich vorstellen kann.“

Eine Rede unseres Schulleiters in Covid-19-Zeiten? Geht nicht, gibt´s nicht. Ralf König wird per Videobotschaft zugeschaltet und hebt trotz Corona hervor: „Heute ist ein Tag zum Feiern, auch wenn er in einem merkwürdigen Rahmen stattfinden muss.“ Er hoffe, dass die Abiturient*innen die Zeit an den Kaufmännischen Schulen „nutzen konnten, um sich für ihren weiteren Lebensweg in eine gute Ausgangsposition zu bringen.“ Er wünscht dem Jahrgang 2020 alles Gute und „dass sich Ihre beruflichen und privaten Wünsche erfüllen mögen.“

Einen gemeinsamen Gottesdienst gibt’s tatsächlich nicht. Aber eine Entlassfeier ohne Wünsche der beiden Kirchengemeinde, das geht auch nicht. In der schriftlichen Grußbotschaft geht es um das Wegfliegen, um Freiheit und Unabhängigkeit: „Es ist geschafft! Jetzt einfach die Seele baumeln lassen und losfliegen zu neuen Ufern. Ganz viele Dinge sind möglich.“ Und dabei könnte das Motto lauten: „Geht nicht, gibt’s nicht“.

Ehrung der besten Abiturient*innen:

Ausgezeichnet wurden alle Schüler*innen, deren Abschlussnote 1,5 und besser ist: Aus der 13 A sind das Kati Felchner und Pia Hebestreit, die ihr Abitur jeweils mit 1,0 bestanden haben. Aus der 13 B: Kerstin Beckersjürgen (1,0), Nils Müllmann (1,2), Nils Ehrlich (1,3) und Leonie Hilt (1,3). Aus der 13 C gehören Mira Wegmann (1,2), Kim Bannierink (1,5) sowie aus der 13 D Jakob Spellmeyer (1,4), Kilian Pötter (1,4), Ina Bitner (1,4),  Lukas Wegmann (1,4) und Anna Stermann (1,5) zu den Besten.

G13A: Klassenlehrer Benjamin Hagemann

G13B: Klassenlehrerin Doris Beier-Reeken

G13C: Klassenlehrerin Anke Heidemann

G13D: Klassenlehrerin Annette Behne

G13E: Klassenlehrer Bernd Dall

G13A: Klassenlehrer Benjamin Hagemann

Vorname Nachname Wohnort
Linus Becker Rheine
Paula Frieda Brüggemeyer Emsdetten
Görkem Ahmet Cosar Bad Bentheim
Tom Noah Dittmann Emsdetten
Kati Felchner Emsdetten
Aron Marek Feyand Greven
Milena Fresenborg Emsdetten
Pia Hebestreit Schüttorf
Mohammad Hussein Saleh Rheine
Celine Keuter Hörstel
Mika Aaron König Greven
Michelle Meurisch Schüttorf
Felicia Moghnieh Emsdetten
Dominik Neufeld Rheine
Lennart Prehn Emsdetten
Lilli Remke Wettringen
Kevin Smyrek Rheine
Lena Sterthaus Emsdetten
Kristie Joanne Turley Emsdetten
Johannes Robert Wegmann Greven

G13B: Klassenlehrerin Doris Beier-Reeken

Kerstin Beckersjuergen Salzbergen
Nils Ehrlich Saerbeck
Sandro Feld Emsdetten
Leonie Hilt Emsdetten
Leo Kamphuis Rheine
Kim Kleim Neuenkirchen
Keanu Knüppel Hörstel
Lisa Lehmann Rheine
Julius Löwen Emsdetten
Nils Müllmann Emsdetten
Lara Pischel Salzbergen
Miriam Puls Salzbergen
Pascal Rehr Emsdetten
Michelle Scheuermann Greven
Benjamin Schlepers Rheine
Ellen Schremser Salzbergen
Elena Tocke Neuenkirchen
Simon Valk Emsdetten
Julia van der Zee Salzbergen
Lina-Maria Walterbach Rheine
Janne Lukas Weßendorf Emsdetten
Lina Wilming Emsdetten
Rabea Isabella Wilms Neuenkirchen
Phillis Wohlgemuth Rheine

G13C: Klassenlehrerin Anke Heidemann

Kim Bannierink Neuenkirchen
Luzia Berghaus Hörstel
Leonie Bracht Emsbüren
Johanna Gehlen Schüttorf
Lena Hamerlik Schüttorf
Jana Heddendorp Bad Bentheim
Steven Hoffmann Spelle
Leonhard Friedrich Klümper Schüttorf
Luca Tim Kobytzki Greven
Patrick Kösters Neuenkirchen
Louis Binh An Kurze Spelle
Max Lanvers Emsdetten
Daniel Mariupolski Hörstel
Leon Oetjen Bad Bentheim
Melina Ottemann Schüttorf
Leonie Piosczyk Emsbüren
Birte Prus Emsbüren
Nina Rehfeld Emsdetten
Ilja Scherbanjow Rheine
Diana Sulejmenova Emsbüren
Robin Vianen Bad Bentheim
Mira Wegmann Emsdetten
Leonard Alexander Wenners Emsdetten
Moritz Wübben Nordhorn
Maja Zaczek Rheine

G13D: Klassenlehrerin Annette Behne

Ina Bitner Neuenkirchen
Martin Dick Emsdetten
Afrodita Fejzulahi Rheine
Markus Höfker Rheine
Enrique Jäger Rheine
Emily Sophie Kerkhoff Rheine
Luca Masuch Emsdetten
Janik Menzel Emsdetten
Diana Jazia Moussa Rheine
Stephan Movcan Rheine
Kilian Pötter Rheine
Paul-Jaspar Rauß Rheine
Marius Roß Rheine
Leon Schleck Rheine
Daniel Schütz Rheine
Jakob Spellmeyer Rheine
Anna Stermann Hörstel
Pia Vogel Rheine
Felicia Vanessa Wache Neuenkirchen
Lukas Wegmann Rheine
Philipp Wieker Hörstel

G13E: Klassenlehrer Bernd Dall

Arne Becke Rheine
David Brumley Emsdetten
Jens Casser Bad Bentheim
Alper Cinkil Rheine
Matthias Deitmer Rheine
Nazir Djafari Rheine
Sena Doyran Schüttorf
Linus Dübjohann Greven
Markus Garritsen Bad Bentheim
Lara Göken Rheine
Julia Gudzian Rheine
Lejla Gusinac Schüttorf
Anna-Marie Krüssel Haren
Tobias Kuhl Haren
Leo Leiers Neuenkirchen
Emily-Rose Miotke Bad Bentheim
Pascal Pasbrig Rheine
Niklas Roß Rheine
Britta Schulte-Westenberg Bad Bentheim
Olivia Walker Rheine
Viktoria Weikum Wietmarschen
Rika Wieking Bad Bentheim