Wenn ein Text mit „Alle Jahre wieder“ beginnt, deutet er eher auf Weihnachten hin. Und käme dann gut einen Monat zu spät. Ist in diesem Fall aber nicht so, die Formulierung passt trotzdem: Alle Jahre wieder, exakt am 22. Januar, präsentiert sich unsere Pausenhalle in den französischen Nationalfarben. Bekannte Chansons füllen den Raum und eine Ausstellung mit großformatig-bunten Plakate zeigt, dass Frankreich mehr ist als Eiffelturm, Baden im Mittelmeer und Fußall-Weltmeister. Alle Jahre wieder feiern wir den „Deutsch-Französischen Tag“.
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und erneuern sozusagen auf Schulebene die Freundschaft beider Länder. Was liegt da näher, als dies – die Franzosen würden zustimmend mit dem Kopf nicken – bei einem guten Essen zu tun. Alle Jahre wieder glühen am Gedenktag ab der 1. großen Pause die Crêpes-Eisen auf Hochtouren, warten die Crêpes-Käufer in Schlangen an der Verkaufstheke. Ganz oben auf der Crêpes-Karte: die ultrasüße Nutella-Variante. Keine Chance für Puderzucker.
Der Deutsch-Französische Tag erinnert an das Freundschafts-Abkommen beider Nationen, unterzeichnet von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle. Beide Staatsmänner setzten vor 57 Jahren ihre Unterschriften unter die gemeinsame Erklärung, die bis heute Bestand hat. „Der Tag wird seit 2004 jährlich in Frankreich und Deutschland begangen, um junge Menschen für die jeweils andere Kultur und Sprache zu begeistern“, stellt Französisch-Lehrerin Sarah Baumann die Bedeutung des 22. Januar für beide Länder heraus.
Die genussvollen Pausen plante sie mit Schüler*innen der Kurse „Französisch für Anfänger“ aus der Unterstufe der Höheren Handelsschule (HH), „Französisch für den Beruf“ in der HH-Oberstufe sowie „Wirtschafts-Französisch“ aus den Jahrgangsstufen 12/13 des Wirtschaftsgymnasiums. Doch bevor die Schüler*innen die bretonische Variante der französischen Spezial-Eierspeise kredenzen konnten, war Recherche angesagt. So fanden die Schüler*innen heraus, dass Französisch in deutschen Stellenanzeigen nach Englisch die meistgesuchte Sprache und dass Frankreich Deutschlands wichtigster Handelspartner in Europa ist. Sie nahmen französischsprachige Regionen in der Welt unter die Lupe, arbeiteten sich in die Entwicklung der Beziehungen beider Länder ab 1870 ein und beschäftigten sich mit bedeutenden französischen Unternehmen. Denn die könnten eines Tages auch ein Arbeitgeber unserer Schüler*innen sein. Und so warfen sie auch einen Blick auf mögliche Frankreich-Aufenthalte während der Schulzeit.
Um dann schließlich nach wohlschmeckenden Rezepten zur Teig-Produktion zu suchen. Alle Jahre wieder: Die goldgelbe Grundlage für die Crêpes wurde gemeinsam in der Schule sorgfältig angerührt, Dank gebührt dem Förderverein, der den Einkauf der Zutaten finanziell unterstützt hat. Bilanz des Backens: 155 Euro in der Crêpes-Kasse, die an UNICEF überwiesen wurden. Auch dazu würden die Franzosen bestimmt mit dem Kopf nicken…
Wer sich über das Sprachen-Angebot und über Auslandsaufenthalte informieren möchte, der ist am 3. Februar von 17 bis 19 Uhr zu den Beratungstagen der Kaufmännischen Schulen eingeladen.