Liebe Schüler*innen, liebe Kolleg*innen,
am vergangenen Donnerstag hat Frau Ministerin Gebauer die Aufhebung der Maskenpflicht in Klassenräumen zum 1. September 2020 angekündigt. Die Maskenpflicht auf dem Schulgelände und im Schulgebäude bleibt – so ihre Ankündigung – weiterhin bestehen.
Ob der Wegfall der Maskenpflicht in den Klassenräumen ab morgen etwas Gutes ist, wird von vielen Mitgliedern der Schulgemeinde – und dazu möchte ich an dieser Stelle auch die Ausbilder*innen zählen – kritisch hinterfragt. Folgende Gründe werden dafür angeführt:
Die Risiko-Patient*innen unter den Lehrer*innen setzen sich aktuell trotz Maske schon einer gewissen Gefahr der Infizierung mit dem Coronavirus aus. Wenn ab dem 1. September 2020 keine Masken mehr getragen werden, steigt für diese Kolleg*innen die Infektionsgefahr, weshalb sie wahrscheinlich von ihren Ärzten aus dem Präsenzunterricht genommen werden. Die Schüler*innen dieser Kolleg*innen müssten dann wieder digital beschult werden.
Einige Schüler*innen stehen kurz vor ihrer Abschlussprüfung, da sie ihre Ausbildung verkürzen. Eine Quarantäne oder sogar eine Schulschließung wäre für diese Gruppe äußerst misslich, zumal schon im vergangenen Schuljahr Unterricht ausgefallen ist.
Bei unseren bisherigen Corona-Fällen war es so, dass die direkten Sitznachbar*innen für 14 Tage in Quarantäne geschickt wurden. Alle anderen Schüler*innen der Klasse durften dank getragener Masken weiterhin zur Schule gehen. Das Tragen der Maske bewahrt uns also eventuell vor einer 14-tägigen Quarantäne.
Die Ausbilder*innen sind besorgt um die Gesundheit ihrer Belegschaft. Da aktuell Menschen der Altersgruppe unserer Schüler*innen sich am häufigsten mit dem Coronavirus infizieren, befürchten sie, dass ihre Auszubildenden sich in der Schule infizieren könnten und somit das Virus ins Unternehmen bringen – welche Folgen das haben kann, muss ich nicht weiter erläutern.
Aus Gesprächen mit Schüler*innen und Kolleg*innen weiß ich, dass sie schlicht und einfach keine „Versuchskaninchen“ sein wollen. In fast jeder Klasse befinden sich Schüler*innen, die Corona relevante Vorerkrankungen haben und sich um die eigene Gesundheit sorgen. Zugleich sorgen sich manche von Ihnen nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch um Familienmitglieder zu Hause, die zu einer Risikogruppe gehören.
Aus diesen Gründen schlage ich deshalb vor, dass wir an unserer Schule für die nächsten drei Wochen weiterhin freiwillig Masken tragen, um möglichst lange weiterhin Präsenzunterricht haben zu können. In drei Wochen können wir dann sehen, welche Auswirkungen der Wegfall der Maskenpflicht in Klassenräumen an anderen Schulen nach sich gezogen hat. Es würde mich freuen, wenn wir alle bis dahin gesund bleiben und wir diese vorsichtige Vorgehensweise dann beenden können.
Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
R. König
Corona-Risiko im Klassenzimmer
Viele Schüler*innen fragen sich derzeitig: „Wozu das Maskentragen und Abstandhalten?“
Die TU Berlin hat dazu ein anschauliches Szenario erstellt, das zeigt, wie schnell sich Aerosole in einem Klassenzimmer verbreiten und wie man sich in einer Klasse bestmöglich vor einer Infektion schützen kann.
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