Erste Ideen, Autos damit auszurüsten, kamen schon 1920 auf, denn die Motorisierung der Bevölkerung nahm damals stark zu. Ein Thema war er dann vor allem in der Wirtschaftswunder-Zeit, als die Zahl der Kraftfahrzeuge auf deutschen Straßen regelrecht in die Höhe schoss. Pflicht ist er aber erst seit 1972 also seit genau 50 Jahren. Wovon die Rede ist? Vom Verbandskasten, den jede(r) mitführen muss, der hierzulande motorisiert unterwegs ist. Die Rettungsbox ist zurzeit auch an den Kaufmännischen Schulen ein wichtiges Thema. Aber nicht in Zusammenhang mit dem Straßenverkehr. Das Berufskolleg sammelt ausgediente Erste-Hilfe-Kästen für die vom Krieg gebeutelten Menschen in der Ukraine.

Die Idee zu dieser Hilfsaktion hatte Lehrer Steffen Knüwer, der mit dem Lengericher Priester Peter Kossen in Kontakt steht. Dieser plant für Anfang Juni einen Hilfskonvoi in die Ukraine, mit dem auch Material für die erste Hilfe zu den leidenden Menschen transportiert werden soll. „Jeder hat bestimmt zu Hause noch einen alten Verbandskasten, der nicht mehr benötigt wird, weil er beim Kauf eines anderen Autos ersetzt wurde“, glaubt Knüwer. „Diese Kästen nehmen wir gerne, weil das Material darin oft noch brauchbar ist und verwendet werden kann.“ 

Benötigt werden Pflaster und Pflasterklebeband, Verbandsscheren, Kompressen, Mullbinden, medizinische Handschuhe, Folienbeutel – eben alles, was zur ersten Hilfe eingesetzt werden kann. Wer keinen ausgedienten Kasten mehr hat, sich aber trotzdem an der Aktion der Kaufmännischen Schulen beteiligen will, der kann natürlich auch Hilfsmittel ohne Behältnis vorbeibringen.  

Steffen Knüwer glaubt, dass sich die in der Aula der Schule aufgestellten Tische schnell mit den begehrten Hilfs-Objekten füllen. Die Kolleg:innen und die Schüler:innen sind jedenfalls durch Info-Plakate, die in der Schule aushängen, informiert. Die ersten Spenden wurden bereits abgegeben. Aber er hegt auch noch einen anderen Wunsch: „Es sind alle aufgerufen, sich an dieser Aktion zu beteiligten. Wer diesen Aufruf liest und seinen Verbandskasten oder eine Spende vorbeibringen möchte, der kann gerne in unsere Schule kommen“, hofft Knüwer auf große Unterstützung der Rheiner Bürger:innen. Die Spendentische in der Aula sind nicht zu übersehen, jede und jeder ist willkommen. 

Sicher ist die Spendenaktion der Kaufmännischen Schulen eine gute Gelegenheit, einmal den eigenen Verbandskasten, der ja oft ein Mauerblümchendasein im Kofferraum führt, zu überprüfen und auf den neuesten Stand zu bringen. Oder den alten komplett abzugeben. Und damit einen Beitrag für die Hilfe der Menschen in der Ukraine zu leisten. Die Aktion läuft bis zum 27. Mai. 

Wer Fragen hat, kann sich im Sekretariat, Telefon 05971/92080, der Schule informieren.

Foto: Die Kaufmännischen Schulen bitten um Erste-Hilfe-Kästen: Steffen Knüwer möchte möglichst viele ausgediente Verbandskästen sammeln, die dann mit einem Hilfskonvoi Anfang Juni in die Ukraine gebracht werden.