Seine Botschaft wiederholt Max Hartmann gleich mehrmals: „Das Wichtigste ist, dass man Spaß an seinem Beruf hat.“ Wer Freude an seiner Arbeit empfinde, der könne im Arbeitsleben auch sehr viel erreichen. Diese Aussage können die Schülerinnen und Schüler der Handelsschule durchaus nachempfinden. Die Frage ist für sie nur: Wie finde ich den Beruf, der zu mir passt? Auch darauf hat Max Hartmann eine Antwort: die innovative Ausbildungs- und Karriereplattform „Job in Hood“. Und weil er diese, gemeinsam mit einem Freund, gegründet hat, kann er den vier Klassen aus der Handelsschule auch gleich demonstrieren, wie man diese Plattform erreicht: QR-Code mit dem Handy einscannen und die Suche nach dem idealen Ausbildungsplatz kann beginnen. Noch während seines Besuches.
Nach langer Zeit ist der Wettringer wieder in den Kaufmännischen Schulen zu Gast. Doch Orientierungsschwierigkeiten gibt es für ihn nicht, hat er hier doch fünf Jahre die Schulbank gedrückt. Etwa in der Berufsschule während seiner Ausbildung zum Einzelhandels-Kaufmann im Unternehmen Böckmann.
„Diese Ausbildung war eine gute Grundlage für meinen weiteren Berufsweg. Neben den beruflichen Kenntnissen habe ich gelernt, mit Leuten umzugehen, mit Blickkontakt und nicht per Telefon – mit Kundinnen und Kunden ebenso wie mit Kolleg*innen “, stellt Hartmann die Vorteile heraus. Und ihm sei schon da klar geworden: „Wenn man Spaß hat, dann läufts.“ Dann sei es auch nicht so wichtig, dass man zunächst nicht so viel verdiene: „Geld ist nicht alles, die Ausbildung ist wichtig.“
Der 32-Jährige trifft mit seinen Schilderungen aus der Berufspraxis das Interesse der Handelsschüler. Denn dieser Bildungsgang läuft ein Jahr lang, die Suche nach einem Ausbildungsplatz beginnt praktisch schon am ersten Schultag. Und ganz aktuell müssen viele erst einmal noch einen Praktikumsplatz für November finden. Zeit wird’s. Die Handelsschüler an den Kaufmännischen Schulen werden aber nicht allein gelassen, einmal in der Woche steht das Thema Berufsorientierung auf dem Stundenplan. Und im Rahmen von Berufs-Orientierungstagen kommen Mitarbeiter*innen von Unternehmen in die Schule, um Einblicke in die Unternehmen zu bieten.
Wie Max Hartmann. Und der berichtet von seinen weiteren beruflichen Schritten, die ihn nach der Ausbildung in Richtung Fachabitur und schließlich zum Vollabitur führten, beide Abschlüsse hat er an den Kaufmännischen Schulen erreicht. Anschließend machte er seinen Betriebswirt im Bereich Marketing und Vertrieb, heute ist er Prokurist und Betriebsleiter beim Unternehmen Menke & Stein GmbH in Rheine mit rund 60 Mitarbeiter*innen. Weil er seinen Traumjob schon gefunden hat, möchte er künftig zu einem engen Schulterschluss von Unternehmen der Region und den potenziellen Auszubildenden beitragen. Eben mit der Kontaktbörse „Job in Hood“. „Das Prinzip ist ein bisschen wie Tinder, aber eben auf Berufe bezogen“, lacht Hartmann.
Doch genug der Worte, es wird praktisch. Die Klassen zücken ihr Handy, scannen den QR-Code ein und haben schnell Zugriff auf momentan 55 Unternehmen. 120 sollen es einmal sein. Schon läuft die Suche. Per Chatbot – das ist ein textbasiertes Dialogsystem, welches das Chatten mit einem technischen System erlaubt – können die Schüler*innen über die Plattform angeben, wo ihre ganz persönlichen Interessen liegen. Dann wird ihnen eine Auswahl an Firmen mit ihren Profilen präsentiert, die für einen Praktikumsplatz, für eine Ausbildung oder auch einen Ferienjob in Frage kommen. Die Kontaktaufnahme ist ebenfalls einfach: Den Button „Interessiert“ anklicken, dann erhalten die Unternehmen eine Nachricht und können sich melden. „Eine Antwort der Betriebe soll in spätestens 48 Stunden da sein“, verspricht Hartmann schnelle Reaktionen. Und darauf hoffen nun die Handelsschüler auf ihrer Suche nach „einem Job, der auch Spaß macht“.