Pressemitteilung der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn:
20 Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Schulen in Rheine verhandelten in einem Planspiel die Neuregelung der europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik.
„Politik betrifft uns alle. Beim Planspiel hat man gelernt, dass man auf jeden Fall etwas bewegen kann“. So resümierte eine Schülerin, die zwei Tage Mitglied des Europäischen Parlaments war, ihre Erfahrungen aus dem Planspiel zur EU-Asylpolitik, das am 13. und 14. November in den Kaufmännischen Schulen in Rheine stattfand. Zusammen mit 19 Mitschülerjnnen durfte sie in die Rolle politischer Akteure der Europäischen Union schlüpfen.
Den Teilnehmerinnen wurden hierzu zunächst ihre Rollen als Mitglieder der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ministerrats und als Pressevertreterinnen zugelost. Die Schülerjnnen waren von Beginn an motiviert und merkten schnell, wie schwierig es ist, die oft sehr unterschiedlichen Positionen in den Gremien unter einen Hut zu bringen.
Während sich im Ministerrat und im Parlament die einzelnen Länder und Fraktionen mit ihren Positionen vorstellten, war die Kommission mit der Ausarbeitung des Richtlinienentwurfes, also einer Art Gesetzesvorschlag, beschäftigt. In diesem Entwurf wurde zunächst der Fokus daraufgelegt, dass das Dublin-Verfahren reformiert wird, um die Mittelmeerstaaten zu entlasten. Hierfür forderte die Kommission eine EU- weite Aufnahmequote. Artikel 3 des Richtlinienentwurfs wurde besonders kontrovers diskutiert. Dieser besagte, dass die Verteilung nach einer europaweiten Aufnahmequote von 3,5% der jeweiligen Bevölkerung erfolgen solle. Zudem würden wirtschaftlich schwächere Staaten von der Europäischen Union unterstützt. Die Quote von 3,5% stieß bei Weitem nicht bei allen Abgeordneten und Ministern auf Zustimmung. Außerdem wurde wiederholt die Einrichtung einer Formel, bestehend aus Bevölkerung, BIP und Größe eines Staates diskutiert.
Im Rahmen der Nachverhandlungen konnten die Schülerjnnen lernen, wie schwer es ist, die verschiedenen Positionen in einem gemeinsamen Richtlinienentwurf umzusetzen. Obwohl die Kommission bereits eine sehr gute Basis in ihrem Entwurf gelegt hatte, waren seitens des Parlaments und des Ministerrats vor allem Detailfragen in den Änderungsvorschlägen zu finden. Nach vielen Diskussionen und Kompromissen auf beiden Seiten konnte letztendlich eine Richtlinie verabschiedet werden, die eine gerechtere und für alle Mitgliedsstaaten möglichst faire Verteilung von Geflüchteten garantieren soll. „Jetzt kann ich es anschaulich nachvollziehen, warum es immer so lange dauert, bis Gesetze entstehen“, sagte ein Schüler, der im Planspiel die Fraktion EVP im Europäischen Parlament vertrat und zudem als Vorsitzender fungierte.
Das Planspiel soll den Schülerjnnen zeigen, wie schwer politische Entscheidungsfindung und das Ausarbeiten von Gesetzen und Regelungen sein kann. Dabei erleben sie am eigenen Leib, dass man auch die Meinung anderer Akteure respektieren und aufgreifen muss, um einen Kompromiss finden zu können. In ihren Rollen als Fraktionsabgeordneter oder Ministerjn sahen sie sich teilweise mit von der eigenen persönlichen Meinung stark abweichenden Positionen konfrontiert. So meinte eine Schülerin, die die Fraktion „Identität und Demokratie“ vertrat: „Ich fand es gut, auch mal eine Meinung zu vertreten, die nicht mit meiner persönlichen Einstellung übereinstimmt. Es war jedoch schwierig für mich, da diese Einstellung viele der Abgeordneten und Minister nicht teilten.“ Ein weiteres Ziel der Simulation ist es, die oft sehr komplexen Prozesse innerhalb der Institutionen der EU und der Politik im Generellen möglichst realitäts- und praxisnah aufzuzeigen. Eine Schülerin, die im Planspiel die Grüne Fraktion im Parlament vertrat, meinte: „Man kann die ganzen Prozesse jetzt besser nachvollziehen. Sonst lernt man immer nur irgendwelche Begriffe auswendig und weiß eigentlich nicht, was dahintersteht.“
Möglich gemacht wurde das Planspiel vom Forum Jugend und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Bei der Simulation erfahren die jungen Leute hautnah, wie schwierig es ist, im demokratischen System für die eigene Meinung in Debatten einzutreten und Kompromisse auszuhandeln“, berichtet Dr. Christian Steg von der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Kontakt
Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
Forum Jugend und Politik
Rebecca Demars
Telefon: 0228/8837110
E-Mail: rebecca.demarstsfes.de
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Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite www.fes.de/forumjugend Planspielleitung: Valentum Kommunikation GmbH www.valentum-planspiele.de