Am 26. und 27. April 2023 simulierten rund 60 Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Schulen Rheine die Weltklimakonferenz, die im November 2022 im ägyptischen Sharm El-Sheikh stattgefunden hat. Im Mittelpunkt des Planspiels standen dabei drei Fragen, die verhandelt wurden:
- Bis wann müssen die Treibhausgasemissionen wie weit gesenkt werden?
- Wie sollen diese Verpflichtungen zwischen den einzelnen Ländern verteilt werden und wie soll kontrolliert werden, dass die Staaten ihre Zusagen auch tatsächlich einhalten?
- Welche Unterstützung durch die Industrieländer benötigen die Entwicklungs- und Schwellenländer, um den Kampf gegen den Klimawandel und die Anpassung daran zu finanzieren?
Nach einer kurzen inhaltlichen und methodischen Einführung durch Dr. Ralf Hell, der das Planspiel als Mitglied des Team-Europe-Rednerpools der Europäischen Kommission moderierte, arbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler in ihre jeweiligen Rollen ein. Insgesamt gab es acht Spielgruppen, die unterschiedliche Positionen vertraten. Anschließend ging es zügig in die Verhandlungen. Wie in echten Verhandlungen ging es kontrovers zu. So wurden Koalitionen geschmiedet und Absprachen getroffen. Dabei gelang es den beteiligten Gruppen in unterschiedlichem Maße ihre Interessen durchzusetzen.
Am Ende der Simulationen stand eine Abstimmung über die zukünftige Ausgestaltung der globalen Klimapolitik. Wie in der Realität konnten in einigen Fragen Annäherungen erzielt und gemeinsame Positionen erarbeitet werden, viele Fragen blieben aber offen und wurden auf den nächsten Klimagipfel vertagt.
Zum Abschluss wurden die Ergebnisse, die die Teilnehmenden erzielt haben, mit den echten Ergebnissen des Klimagipfels verglichen. In der Gesamtauswertung beider Planspiele äußerten sich die Schülerinnen und Schüler sehr positiv über die inhaltlichen und methodischen Lerneffekte der Simulationen. Nahezu alle Beteiligten waren, der Ansicht, dass das Planspiel auch anderen Gruppen empfohlen werden sollte.
Die Europäische Union zählte sich lange zu den Vorreitern in der Klimapolitik. Ziel: eine CO²-arme Wirtschaft. Aber das Ganze ist kompliziert. Nicht nur intern streiten die unterschiedlichen Interessengruppen. Auch internationale Partner müssen gehört und berücksichtigt werden. Und das passiert auf den Welt-Klimagipfeln und ihren Vorbereitungstreffen. Es muss aber eine Entscheidung gefällt werden, um eine Klimakatastrophe abwenden zu können! In vier Planspielen (EnergieMachtKlima– Ein Planspiel zur EU-Klimapolitik) simulierten ca. 100 Schüler:innen der Jahrgansstufe 11 des Wirtschaftsgymnasiums sowie die Klassen 7 und 8 der Zweijährigen Höheren Handelsschule die Vorbereitungen der EU auf internationale Klimaverhandlungen, um eine gemeinsame europäische Position zu finden.