Abstand halten, Coronatests und Masken – so sah der Schulalltag an den Kaufmännischen Schulen Rheine in den vergangenen Monaten pandemiebedingt aus. Mittlerweile ist das „echte“ Schulleben zurückgekehrt und auch Kooperationen mit europäischen Partnerschulen können wieder stattfinden.
Den Europatag am 12. Mai konnten in diesem Jahr erstmals Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums der Kaufmännischen Schulen Rheine und des Etty Hillesum Lyceum Het Stomink aus Deventer gemeinsam feiern. Mehr als zwei Jahre lang war ihr Zusammentreffen geplant – und coronabedingt immer wieder verschoben worden. „Wir brauchten wirklich Geduld“, resümiert Lehrer und Mitorganisator Thomas Wienkamp die Vorbereitungen. Und ist umso erleichterter, dass die 14 niederländischen Jugendlichen zusammen mit ihrem Lehrer Alex Pouw und ihrer Lehrerin Laura Brevé nun endlich in Rheine empfangen werden konnten.
Ein Besuch, der einerseits den an den Kaufmännischen Schulen aktiv gelebten Europagedanken stärken solle, so Thomas Wienkamp. Andererseits wolle man die Jugendlichen auch dazu anregen, sich im internationalen Austausch einem weiteren großen Zukunftsthema zu widmen. „Das Projekt ist darauf angelegt, das Thema Nachhaltigkeit und seine Dringlichkeit in den Fokus zu rücken“, erläutert Benjamin Hagemann, ebenfalls Lehrer und Mitinitiator an den Kaufmännischen Schulen. Im Fach Wirtschaftsgeographie haben sich insgesamt 24 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Wirtschaftsgymnasiums auf den Besuch der Niederländerinnen und Niederländer vorbereitet, um dann während ihres insgesamt dreitägigen Aufeinandertreffens mit ihnen gemeinsam zu forschen:
Es galt, Konzepte der Nachhaltigkeit zu hinterfragen und umweltschonende Entwicklungen im Schulalltag anzustoßen bzw. fortzusetzen. Dazu gehörte auch ein Besuch des Energieparks Saerbeck, um an diesem außerschulischen Lernort praktische Einblicke in die Energiegewinnung der Zukunft zu erlangen. Ganz selbstverständlich wurde in diesem Zusammenhang das Englische als Unterrichtssprache benutzt, ein weiterer Vorteil der Kooperation, so Thomas Wienkamp: „Wir fördern ganz nebenbei die Sprachkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler.“
In ihren Abschlusspräsentationen gingen die Jugendlichen gemeinsam darauf ein, wo sie Entwicklungspotentiale ausgemacht hatten: Neben der Nutzung regenerativer Energiequellen stand Müllvermeidung bei ihnen ganz oben auf der Agenda, von der niederländischen Schule könne man in diesem Zusammenhang noch einiges lernen. Vielleicht bei einem Gegenbesuch, der spätestens im kommenden Jahr stattfinden soll. Schließlich gilt es, den versäumten Austausch der vergangenen beiden Jahre nachzuholen.