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Glückwunsch zum 40-jährigen Dienstjubiläum: Die kommissarische Schulleiterin Elke Simon (li.) gratuliert Ilona Wanke und überreicht die Urkunde des Landes NRW.

Da geht schon ein Raunen durchs Lehrerzimmer, als die kommissarische Schulleiterin Elke Simon die Urkunde zum 40-jährigen Dienstjubiläum in die Höhe hält. Handelt es sich doch um eine eher seltene Ehrung des Landes Nordrhein-Westfalen für eine Lehrerin. Unter dem Beifall der Kolleginnen und Kollegen der Kaufmännischen Schulen nimmt Ilona Wanke, die Urkunde lächelnd entgegen. „Für ihre geleisteten Dienste sprechen wir Dank und Anerkennung aus“, heißt es darin, unterschrieben von Schulministerin Dorothee Feller und Ministerpräsident Hendrik Wüst. Elke Simon schließt sich da im Namen des Kollegiums mit herzlichsten Glückwünschen gerne an. Der Händedruck kommt von Herzen.

Zunächst sah es allerdings nicht so aus, als würde Ilona Wanke die Lehrerinnen-Laufbahn beschreiten. Nach dem Besuch der Elsa-Brandström-Realschule startete sie ihre berufliche Karriere mit einer Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Firma Windhoff. Und machte als Berufsschülerin erste Bekanntschaft mit den Kaufmännischen Schulen. So folgte sie im Unterricht den Ausführungen des ehemaligen Schulleiters Clemens Schöpker und dessen Stellvertreter Heinz Böwing-Schmalenbrock. „Damals hatte ich natürlich keine Ahnung, dass die beiden einmal meine Kollegen und Chefs sein würden“, sagt Wanke.

Nach der Ausbildung stellte sich dann schnell die Frage, wohin die berufliche Reise gehen sollte. „Die reine Büroarbeit am Schreibtisch hat mich nicht ausgefüllt,“ erinnert sich die gebürtige Mesumerin. Aber da waren ja noch die vielfältigen Angebote der Kaufmännischen Schulen. Schnell entschloss sie sich, die Fachoberschule zu besuchen und die Fachhochschulreife in Angriff zu nehmen. Und irgendwann reifte der Entschluss, von der einen auf die andere Seite des Lehrerpults zu wechseln. „Es war mir immer wichtig, eng mit unterschiedlichen Menschen zusammenzuarbeiten, das war eine Motivation, mich als Lehrerin ausbilden zu lassen“, begründet Wanke ihren entscheidenden Lebensschritt. Der sie aber immer weiter von der Heimat wegführte.

Das Grundstudium absolvierte sie an der Gesamthochschule Paderborn, das Hauptstudium anschließend in Köln. Der Studiengang Wirtschaftspädagogik führte zur „Diplom-Handelslehrerin“. Als Ilona Wanke den Abschluss in der (Schul-)Tasche hatte, trat sie im Februar 1990 die weiteste Reise an: zumindest beruflich gesehen. Das Referendariat führte sie in den hohen Norden nach Flensburg an die dortige Wirtschaftsschule. Der raue Wind der Förde hat die Münsterländerin aber nicht abgeschreckt, denn bis zum Sommer 2010 blieb die Küste ihre windige Heimat.

Doch dann setzte sie die Segel erneut und schipperte zurück nach Rheine. Und was lag da näher, als bei den Kaufmännischen Schulen zu ankern. „Ich kehrte zurück in meinen Hafen“, sagt Wanke und erinnert sich noch gut an „all die Unterstützung der supernetten Kolleginnen und Kollegen“ beim Onboarding.

Das ein oder andere Berufsjahr wird zu den bisherigen 40 noch dazukommen. „Ich bin immer noch gerne Lehrerin und freue mich besonders, wenn ehemalige Schüler und Schülerinnen beim Wiedersehen erzählen, dass sie das ein oder andere gute Handwerkszeug mit auf den Weg bekommen haben“, sagt sie. Mit dieser Erkenntnis lässt sich gut weitersegeln…